Ausbau der Flotowstraße in der Schweriner Vorstadt

Die prekäre entwässerungstechnische Ausgangssituation in dem Wohngebiet nördlich der Schweriner Straße und westlich der Elisabethstraße war Anlass, die vorhandene Mischkanalisation in ein Trennsystem umzubauen. So wurden in den zurückliegenden Jahren sämtliche Straßen des Wohnquartiers bis auf die Flotowstraße als gemeinsame Vorhaben des Städtischen Abwasserbetriebes, der Stadtwerke Güstrow GmbH und der Barlachstadt grundhaft ausgebaut. Mit dem Ausbau der Flotowstraße ist für das Jahr 2022 die Umsetzung der letzten verbleibenden Erschließungsstraße vorgesehen.

Die Flotowstraße befindet sich in einer Tempo-30-Zone. Innerhalb dieses Wohnquartiers mündet sie am westlichen Ende in die Wossidlostraße und wird auf 2/3 der Straßenlänge durch die Seidelstraße gekreuzt. Im Osten endet sie als Sackgasse an einem Garagenkomplex mit dahinterliegenden Wohnhäusern. Auf halber Länge zwischen Wossidlo- und Seidelstraße bindet aus nördlicher Richtung die Robert-Beltz-Straße auf. Die Ausbaulänge umfasst insgesamt ca. 295 m.

Der westliche Abschnitt zwischen Wossidlo- und Seidelstraße wird entsprechend dem Bestand mit einer Fahrbahnbreite von 5,50 m ausgebaut. Das vorhandene Natursteinpflaster wird als Fahrbahnbelag wiederverwendet. Die Gestaltung lehnt sich an den bereits sanierten, angrenzenden Straßen mit Gosse und Borden aus vorhandenem Naturstein an. Die Gehwege werden beidseitig 1,80 m breit, mit grauem Betonsteinpflaster einschließlich 0,50 m Aufmerksamkeitsstreifen aus vorhandenem Mosaikpflaster hergestellt. Die verbleibenden Seitenstreifen zur Grundstücksgrenze werden in ungebundener Bauweise realisiert. Die bestehenden Verkehrsbeziehungen mit gegenläufigem Fahrverkehr und die Möglichkeit auf der Fahrbahn zu parken bleiben wie im Bestand erhalten.
Im Bereich der aufbindenden Robert-Beltz-Straße werden zwei Querungsstellen für Fußgänger unter Verwendung taktiler Bodenindikatoren barrierefrei ausgebaut. Die Fahrbahn erhält an diesen Stellen einen Belag aus kopfgesägtem Natursteinpflaster. Aufgrund des Pflasters in der Fahrbahn dürfen Radfahrer künftig die Gehwege im Richtungsverkehr mitbenutzen. Mit der Verwendung des Zusatzschilds „Radfahrer frei“ besteht keine Benutzungspflicht und den Fußgängern ist stets Vorrang zu gewähren.

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Im östlichen Abschnitt erfolgt eine Neugestaltung. Diese sieht einen Ersatz der bisherigen, 4,60 m breiten Betonfahrbahn durch eine Fahrbahn aus Asphalt mit einer Breite von 5,50 m bis zum Grundstück der Kita „Biene Maja“ vor. Vor der Kita reduziert sich aufgrund der geringeren Platzverhältnisse die Fahrbahnbreite auf 4,50 m. Auf der Südseite mit Anschluss an den Gehweg Seidelstraße wird ein 1,80 m breiter, durchgängiger Gehweg mit gleicher Oberflächengestaltung wie im westlichen Abschnitt Flotowstraße geplant. Diese wechselt im Bereich der Garagen mittels einer barrierefrei ausgebildeten Querungsstelle auf die Nordseite. Der sich anschließende Gehweg bis zur Treppe, über welche die Wohnbebauung der Elisabethstraße angebunden ist, wird im Zuge des Bauvorhabens mit erneuert.  
Mit der geplanten Fahrbahnverbreiterung auf 5,50 m zwischen der Seidelstraße und der Kita „Biene Maja“ kann künftig einseitig auf der Fahrbahn geparkt werden. Damit kann der Parkdruck in den Zeiten, wo die Kita durch die Eltern angefahren wird, reduziert werden.
Damit die erforderlichen Verkehrsanlagen mit einem durchgehenden Gehweg von 1,80 m Breite auf der Südseite und einer Fahrbahn von 4,50 m vor der Kita realisiert werden können, muss der vorhandene Stabgitterzaun an der Kita aufgenommen und parallel zum Fahrbahnrand auf ganzer Länge zurückgesetzt werden.
Im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben sind 4 Fällungen von Bäumen unumgänglich. Diese wurden im Zuge der Planung mit der Unteren Naturschutzbehörde vorabgestimmt. Im Antragsverfahren wird der dafür erforderliche Ausgleich zu klären sein. Zwei Ersatzpflanzungen könnten auf dem öffentlichen Grundstück unmittelbar hinter der Kita-Einfriedung erfolgen. Die beengten Platzverhältnisse des öffentlichen Verkehrsraumes der Flotowstraße lassen weitere Ersatzpflanzungen nicht zu. Ein möglicher standortnaher Standort für weitere Ersatzpflanzungen ist der Spielplatz in der Hagemeisterstraße, neben dem Blumenhof Griem. Radfahrer nutzen im östlichen Abschnitt der Flotowstraße die Fahrbahn. Mit dem gewählten Fahrbahnaufbau aus Asphalt steht dafür eine geeignete Oberfläche zur Verfügung. Eine Freigabe des einseitig verlaufenden Gehweges für Radfahrer ist nicht möglich.

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Die Flotowstraße wird auf gesamter Ausbaulänge mit einer neuen Straßenbeleuchtung mit insektenfreundlicher LED Technik ausgestattet. Die Aufstellung erfolgt im Randstreifen hinter dem südlichen Gehweg. Weitere Ausstattungselemente sind nicht geplant.

Die Stadtwerke Güstrow beteiligen sich am Bauvorhaben mit der teilweisen Erneuerung der Anlagen zur Trinkwasser- und Stromversorgung.